Erneuerbare Energien werden günstiger 

In der Anfangszeit wurden für erneuerbare Energien teilweise mit 40 Cent je Kilowattstunde gefördert. Diese Zeiten sind zum Glück längst vorbei. Doch die Preise, die in den letzten Monaten erreicht wurden, sind bemerkenswert niedrig. Auch die Preise für Stromspeicher beginnen gerade zu sinken. Gerade bei den Stromspeichern wird es aber zukünftig noch günstiger werden.
 
Erste Experten sprechen bereits von einer Halbierung der Speicherpreise in den kommenden fünf Jahren. Wenn das, dann ebenfalls günstigere, E-Mobil dann auch noch aus dem eigenen Stromspeicher gespeist werden kann, hat dies auch einen positiven Einfluss aufs Klima.

Zaubermittel: Auktionen

Auktionen gibt es bereits in vielen anderen Bereichen. Nun werden Auktionen auch verstärkt bei den erneuerbaren Energien eingesetzt. Mit dem aktuellen EEG werden große PV-Anlagen (über 750 KW) nur noch nach erfolgreicher Auktion bzw. Ausschreibung gebaut. Bisher gab es hier feste Fördersätze für erneuerbare Energien. Teilweise wurde hier leider auch "überfördert". Die Preise für neue Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien sind hier schneller gefallen als der jeweilige Fördersatz. Für die Anlagenbetreiber war das schön. Aber für die Masse der Stromkunden, die diese Überförderung zahlen, war das natürlich von Nachteil.
 
Ökostrom ist natürlich sinnvoll. Aber die Kosten für den grünen Strom sollten im Rahmen bleiben. Deshalb sollte die Überförderung abgebaut werden. Ausschreibungen bzw. Auktionen sind dafür eine gute Möglichkeit. Bei großen PV-Freiflächenanlagen wurden bereits einige erfolgreiche Ausschreibungen durchgeführt. 

Erfolgreiches Mittel in anderen Ländern 

In anderen Ländern werden bereits seit längerer Zeit PV-Ausschreibungen durchgeführt. Die PV-Ausschreibungen fanden häufig in südlicheren Ländern statt. Deshalb sind die Preise natürlich nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar, da in südlicheren Ländern bessere Bedingungen für Photovoltaikanlagen herrschen.
Vorreiter sind hier Abu Dhabi und Dubai. In Dubai wurden letztes Jahr 5,84 US-Cent je Kilowattstunde für einen großen neuen Solarpark geboten. Das sind bereits sehr niedrige Werte. In Deutschland lagen die Preise bei etwa 8 Euro-Cent. Auch das sind, verglichen mit den Anfangsjahren, sehr niedrige Preise.
 
Aber auch in Mexiko gibt es erstaunliche Gebote. Ein besonders niedriges Gebot für die Errichtung eines neuen Solarparks kam hier von Enel. Enel hat seinen Hauptsitz im schönen Rom. Enel ist aber bereits seit Jahren in vielen anderen Ländern aktiv. Inzwischen ist der größte Energieversorger Italiens in über 30 Ländern weltweit aktiv. Der Umsatz liegt bei etwa 76 Mrd. Euro. Nun bietet dieses Schwergewicht auf dem Energiemarkt die Errichtung eines neuen Solarparks in Mexiko für 3,5 US-Cent je Kilowattstunde an. Der Solarpark soll 1000 MW haben. Der Zuschlag wurde bereits erteilt.  

Bisher unvorstellbare Preise

Bei der Ausschreibung in Mexiko handelte es sich um die erste Ausschreibung dieser Art seit der ausgerufenen Energiereform. Die italienische Enel will hier in Mexiko insgesamt eine Milliarde US-Dollar investieren. Damit wird Enel Marktführer bei erneuerbaren Energien in Mexiko bleiben.
 
Aber 3,5 US-Cent je Kilowattstunde sind auf dieser Welt noch nicht das Minimum für Solarstrom. In Abu Dhabi geht es noch niedriger. Hier kostet die Kilowattstunde Solarstrom nur 2,99 US-Cent! Der Solarpark wird eine Leistung von 800 MW haben.
 
Auch bei der Windenergie werden immer niedrigere Preise erzielt. Aber selbst Offshore-Windparks können nicht annähernd die 2,99 US-Cent in Abu Dhabi erreichen. Leider werden diese Werte in unseren Regionen wohl auf sehr lange Zeit unerreichbar sein.