Protest gegen neue Kraftwerke
Die Proteste gegen neue Kraftwerke haben in Deutschland eine lange Tradition. Die verschiedenen Formen der Energiegewinnung führen seit Jahrzehnten zu lautstarken Protesten.
In der Vergangenheit wurden durch die deutschen Energieversorger viele große Kraftwerke gebaut. Diese Kraftwerke setzten in der Vergangenheit häufig Kohle ein. Die gebauten Kohlekraftwerke waren meist riesig und konnten sehr viele Menschen mit Energie versorgen.
Man spricht hier in diesem Zusammenhang auch von einer zentralen Energieversorgung. Es handelt sich dabei um ein großes zentrales Kraftwerk und viele kleine Abnehmer. Diese zentrale Energieversorgung war viele Jahre das Mittel der Wahl. Viele große Energieversorger wie EON, RWE, Vattenfall und EnBW setzten hauptsächlich auf diese Form der zentralen Energieversorgung.
Neben den Energieriesen setzten auch die deutschen Stadtwerke und kleinere Energieversorger auf Kohlekraftwerke. Beim Bau dieser großen Kohlekraftwerke kam es immer wieder zu Protesten. Zahlreiche Bürgerinitiativen formierten sich. Deshalb wurden in vielen Regionen Deutschlands nach Alternativen bei der Energieversorgung gesucht. Eine Möglichkeit war hier die Atomkraft. Doch diese führte zu noch mehr Bürgerinitiativen und Protestbewegungen einer ganz neuen Dimension. Gerade der Bau der Atomkraftwerke und später der Transport des notwendigen Materials führte zu enormen Protesten. Die Bilder von angeketteten Personen sind sicherlich noch präsent.
Neue Kraftwerke auf Basis erneuerbarer Energien
Doch welche Alternativen gibt es bei der Energieversorgung? Hier kommen die erneuerbaren Energien ins Spiel. Im Gegensatz zu Kohle- und Atomkraft gibt es bei den regenerativen Energien auch nicht die umfangreichen Proteste. Aber es gibt auch Proteste. Die Proteste treffen häufig neue Windkraftanlagen und auch Biogasanlagen. Fotovoltaik-Anlagen sind von den Protesten eher weniger betroffen.
Gerade bei der Windenergie führen die immer größeren Anlagen zu Protesten. Turmhöhen von über 100 Metern bei Windkraftanlagen sind schon lange keine Seltenheit mehr. Entsprechend viele Bürger nehmen diese Anlagen wahr. Besonders die direkten Anwohner dieser großen Windkraftanlagen protestieren häufig. Die Gründe, die dabei genannt werden, sind häufig die "Verspargelung der Landschaft" und die optischen Beeinträchtigungen. Außerdem kann man diese Anlagen im näheren Umkreis auch deutlich hören.
Auch bei den Biogasanlagen gibt es einige Gründe, die Bürgerinitiativen Sturm laufen lassen. Das sind natürlich oftmals die Gerüche, die mit den Biogasanlagen verbunden sind. Befinden sich die Biogasanlagen in der Nähe von Ortschaften, dann sind meist viele Bürger beeinträchtigt.
Neue Kraftwerke auf Basis regenerativer Energien bieten trotzdem zahlreiche Vorteile. Beim Bau neuer Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien sollten lokal aber immer die Vor- und Nachteile abgewogen werden. Man kann auf viele verschiedene Arten Energie gewinnen. Hier kommt es auf die lokal passende Möglichkeit an. Ist vielleicht auch ein lokaler Wärmebedarf da? Dann wäre vielleicht ein Blockheizkraftwerk sinnvoll. Teilweise werden diese neuen Kraftwerke, die Strom und Wärme liefern, mit Holz betrieben. Hier kommt es auch auf die lokalen Bedingungen, Verfügbarkeiten und ggf. Transportwege an. Mit der Entscheidung für ein neues Kraftwerk muss man viele Jahre leben. Die entsprechende Entscheidung will also gut überlegt sein.